Die Schulen des Mittelalters unterschieden sich von den heutigen durch den besonderen Umstand, dass die de große Mehrzahl von ihnen nicht Sache des Staates waren, sondern vielmehr der Kirche. Allerdings gab es städtische Schulen, aber auch diese wurden von Geistlichen beaufsichtigt und geleitet.
Einige wenige städtische Schulen standen jedoch durchaus unter der Oberaufsicht und Leitung des Magistrats, denn Schulbehörden sind erst zur Zeit der Reformation entstanden.
Erst lange nach der Reformation wurden in manchen städtischen Schulen Knaben und Mädchen zusammen unterrichtet bis dahin gab es strikt getrennte Lehranstalten.
Auch beim Vergleich von Thierfelders Buch mit unseren Schulbüchern fällt auf, dass es vielmehr um das Einüben von Rechentechniken geht, ohne diese zu verstehen.
Das Werk des Rechemeisters an sich ist für die damaligen Verhältnisse für Schüler leicht zu verstehen. Außerdem ist auch der Aufbau Theorie, Beispiel und Ergebnis ähnlich wie in unseren Schulbüchern zu erkennen.
Praxisbezogene Themen und anwendbare Beispiele waren zur damaligen Zeit genauso gefragt wie heute. Aus diesem Grund rechnete Caspar Thierfelder in seinen Beispielen mit denselben Preisen mit denen zu dieser Zeit in Steyr gehandelt wurde und somit erhöht sich der Wert dieser Quellengattung für wirtschaftsgeschichtliche Untersuchungen .
Besonders im Mathematikunterricht fällt die am häufigsten gestellte Frage „Und wofür brauchen wir das später?“ wahrscheinlich besonders oft. Zu Zeiten von Caspar Thierfelder wurde diese Frage erübrigt, denn die behandelten Beispiele und Themen sind praxisbezogen und realitätsnahe aufgebaut. Außerdem konzipierte Thierfelder sein Buch mit kurzen Erklärungen, um vorzubeugen, dass seine Schüler das gelesene nicht während dem Lesen schon vergessen. Heute würden wir Thierfelders formulieren als „sprachlich zielgerichtet formulieren“
geschrieben von Nuria Herrera